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Wechseljahre: Mythen und Missverständnisse

Höchst – 6. Januar 2025

Die Wechseljahre sind eine natürliche Phase im Leben jeder Frau, doch sie sind nach wie vor mit vielen Mythen und Missverständnissen behaftet. Bei den Praevenire Gesundheitsgesprächen in Alpbach, Tirol, diskutierten Expert:innen über die Herausforderungen und Fehlinformationen, die Frauen in dieser Lebensphase oft begegnen.

Eine große Bevölkerungsgruppe bleibt oft unbeachtet

Jede vierte Frau in Mitteleuropa gehört zur Altersgruppe der 45- bis 60-Jährigen und befindet sich somit mitten in den Wechseljahren oder ist bereits in der Menopause. Trotz dieser hohen Zahl leiden viele Frauen im Stillen, ohne die notwendige Unterstützung und Aufklärung zu erhalten. Die Aktivistin Veronika Pelikan kritisierte, dass es nicht nur an Wissen, sondern auch an ärztlicher Ausbildung und Forschung mangele. Frauen würden oft mit ihren Beschwerden alleine gelassen, und das Bewusstsein für die gesundheitlichen Probleme in den Wechseljahren sei noch immer unzureichend.

Erste Anzeichen der Wechseljahre: Mehr als Hitzewallungen

Einer der weit verbreiteten Mythen ist, dass die klassischen Symptome wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Haarausfall die ersten Anzeichen für den Eintritt in die Wechseljahre sind. Doch wie der Wiener Gynäkologe Wilhelm Marhold erklärte, treten zunächst oft andere Symptome auf. Zu den ersten Anzeichen gehören eher unerklärliche Gewichtszunahme, Kreuzschmerzen und Schlafstörungen. Diese Symptome werden häufig missinterpretiert und mit Diäten, orthopädischen Behandlungen oder Antidepressiva behandelt – jedoch ohne den gewünschten Erfolg.

Missverständnisse rund um die Hormonersatztherapie

Ein weiteres großes Missverständnis betrifft die Hormonersatztherapie (HRT). Diese wird häufig als gesundheitsschädlich und gefährlich angesehen. Doch wie die Expert:innen betonten, gibt es auch lokal anwendbare Hormonpräparate, die beispielsweise bei Haut- und Schleimhauttrockenheit wirksam sein können. Wichtig ist dabei, dass die Therapie in der niedrigstmöglichen Dosierung und nur für den notwendigen Zeitraum eingesetzt wird.

Fazit: Mehr Aufklärung und Forschung nötig

Die Diskussionen in Alpbach verdeutlichten, dass noch immer viel Aufklärungsarbeit in Bezug auf die Wechseljahre nötig ist. Frauen sollten in dieser Phase nicht nur medizinisch, sondern auch emotional unterstützt werden. Die Enttabuisierung und ein offenerer Umgang mit den Wechseljahren könnten vielen Frauen helfen, diese Zeit besser zu bewältigen.

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