Plötzlich ist es da – das unangenehme Kribbeln, Brennen und Spannen rund um die Lippen. Ein sicheres Zeichen für Lippenherpes, verursacht durch das Herpes-simplex-Virus. Diese weitverbreitete Virusinfektion bringt kleine Bläschen mit sich, die nicht nur schmerzhaft sind, sondern auch kosmetisch stören können. Doch mit der richtigen Strategie lässt sich der Verlauf lindern und die Heilung beschleunigen.
Ursachen und Auslöser
Lippenherpes wird durch das Herpes-simplex-Virus verursacht, das sich durch direkten menschlichen Kontakt verbreitet. Einmal im Körper, verbleiben die Viren lebenslang im Nervensystem und können bei geschwächtem Immunsystem reaktiviert werden. Auslöser können Stress, Sonnenexposition, hormonelle Veränderungen oder ein geschwächtes Immunsystem sein.
Vorbeugende Maßnahmen
Eine gesunde Ernährung, reich an frischem Gemüse, Obst und hochwertigen Ölen, stärkt das Immunsystem und hilft dabei, Fieberblasen vorzubeugen. Mikronährstoffe wie Vitamin A, C, D, Zink und Selen können ergänzend eingenommen werden, um die Abwehrkräfte zu unterstützen. Besondere Vorsicht gilt Lebensmitteln mit hohem Arginin-Gehalt wie Schokolade, Rosinen und Nüssen, da sie die Vermehrung der Herpes-Viren begünstigen können. Stattdessen sollten Lebensmittel mit hohem Lysin-Gehalt bevorzugt werden, da Lysin die Wirkung von Arginin abschwächen kann.
Erste Maßnahmen bei ersten Anzeichen
Sobald das Kribbeln und Brennen spürbar wird, ist schnelles Handeln gefragt. Cremes mit Melissenblätter-Extrakt, Heparin oder Docosanol können das Eindringen der Viren in die Zellen verhindern. Virenhemmende Salben mit Wirkstoffen wie Aciclovir oder Penciclovir unterbrechen den Vermehrungszyklus der Viren effektiv. Besonders Penciclovir zeigt aufgrund seiner chemischen Struktur eine gute Eindringfähigkeit in die Zellen und eine hohe Wirkungskonzentration.
Behandlung und Pflege der betroffenen Stellen
Salben mit Zinkoxid oder -sulfat unterstützen die Austrocknung der Bläschen und beschleunigen die Wundheilung. Für eine weniger auffällige Anwendung sollten Zinkoxid-haltige Salben vor dem Zubettgehen aufgetragen werden. Bei starken Beschwerden können Salben mit Lokalanästhetika verwendet werden, um die schmerzende Stelle vorübergehend zu betäuben. Diese Maßnahmen sind auch während der Schwangerschaft und Stillzeit unbedenklich.
Hygienemaßnahmen zur Vermeidung der Virusverbreitung
Um die Verbreitung des Herpes-simplex-Virus zu verhindern und einen erneuten Ausbruch zu vermeiden, sind folgende Hygienemaßnahmen wichtig:
- Direkten Kontakt mit den Bläschen vermeiden.
- Für das Auftragen der Salbe ein sauberes Wattestäbchen verwenden.
- Regelmäßig Händewaschen, insbesondere nach Berührung der betroffenen Stellen.
- Handtücher nur einmal benutzen und nicht teilen.
- Nur aus dem eigenen Glas trinken und nicht aus Gemeinschaftsgläsern.
- Nicht küssen, insbesondere Menschen mit geschwächtem Immunsystem meiden.
- Handtücher, Gläser, Geschirr und Besteck bei mindestens 60 Grad Celsius waschen, um das Virus abzutöten.
Zusätzliche Hilfe durch Lippen-Herpes-Patches
In Apotheken erhältliche Lippen-Herpes-Patches bieten eine weitere Möglichkeit der Behandlung. Diese Patches aus Hydrokolloid-Auflagen nehmen Wundexsudat auf und bilden beim Kontakt mit Flüssigkeit ein Gel, das die betroffene Stelle schützt und Spannungsgefühle lindert. Sie wirken jedoch nicht direkt auf die Virenvermehrung ein.
Lippenherpes kann unangenehm sein, aber mit den richtigen Maßnahmen lässt sich der Verlauf der Erkrankung effektiv mildern und die Heilung beschleunigen. Eine gesunde Lebensweise, frühzeitige Behandlung bei ersten Anzeichen sowie die Verwendung geeigneter Salben, Patches und die Einhaltung von Hygienemaßnahmen spielen dabei eine entscheidende Rolle. So kann man auch im Falle eines Ausbruchs schnell wieder zu einem unbeschwerten Alltag zurückkehren.